Zu wenig Empathie schadet uns und unserem Miteinander…..

WAS BEDEUTET DAS WORT EMPATHIE EIGENTLICH?

Empathische Menschen haben die Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt eines anderen Menschen hineinzudenken/hineinzufühlen. Ein Gespür dafür zu haben, ob man kritische Themen direkt anspricht oder es gerade in dem Moment besser ist zu schweigen und seinem Gegenüber einfach einmal zuhört und so das Gefühl vermittelt, das es auch Menschen gibt, die Interesse zeigen was einem beschäftigt bzw. auch belastet.

Menschen sind nicht per se gut oder schlecht, sondern handeln/reagieren aus einem bestimmten Grund so oder so.

Rücksicht, Respekt oder Hilfsbereitschaft basieren auf einem gesunden Level an Empathie. Jedes Individuum hat bereits ab seiner/ihrer Geburt einen emphatischen Anteil in sich. Dieser kann jedoch im Laufe durch positive als auch negative Erlebnisse beeinflusst werden. Menschen, die kein Mitgefühl für andere empfinden können, entwickeln oft Persönlichkeitsstörungen wie die Psychopathie oder Narzissmus.

Mitgefühl darf jedoch niemals mit Mitleid verglichen werden. Gerade in der Sozialen Arbeit muss man aus professioneller Sicht diese beiden Eigenschaften strikt trennen. Mitgefühl mit seinem Gegenüber zu haben ist durch folgende Merkmale geprägt: Wenn wir mit jemanden andern mitfühlen, dann können wir nachempfinden, wie es ihm/ihr geht. Beziehungsweise auch Anteil an seiner/ihrer bedauernswerten Lage nehmen. Wir leiden jedoch nicht mit ihm/ihr mit und fühlen uns nicht hilflos. Gerade in den letzten Jahren geprägt von der Pandemie durch Covid-19 konnte ich beobachten, dass ein Großteil der Menschen jedoch immer mehr verlernt hat, Mitgefühl für andere zu zeigen. Viel mehr standen die eigenen Interessen/Befindlichkeiten im Vordergrund, sodass man viel mehr von einem Gegeneinander als ein Miteinander sprechen kann.  

Die Förderung bzw. der Erwerb von Empathie ist gerade in Krisenzeiten wie auch derzeit aufgrund der anhaltenden Teuerung- insbesondere bei Energiekosten und Lebensmitteln essenziell, um ein gutes soziales Miteinander zu pflegen und stabile Beziehungen aufzubauen. Es bewahrheitet sich das es gemeinsam leichter ist, um durch die gegenwärtige Krise zu kommen. Je früher diese Kompetenz gelernt bzw. gefördert wird, desto einfacher gelingt es eine Stabilität im Leben zu erreichen. Bei Kindern, die in ihrem sozialen Umfeld selbst emphatisches Verhalten erleben ist signifikant, dass es Ihnen leichter fällt Freundschaften zu knüpfen und ihre eigenen Gefühle in Worte auszudrücken. Kinder sind unser Spiegel.

 

Wie kann man als Elternteil jedoch die Empathie Fähigkeit der Kinder zusätzlich fördern?

Selbst vorleben:
Klingt einfach, ist es aber manchmal gar nicht. Niemand ist perfekt aber wir können empathisch mit unseren Kindern umgehen. „Ich hatte heute viel Stress im Büro und habe dann mit dir geschimpft. Das hat dich vielleicht verängstigt. Das wollte ich nicht und es tut mir leid, dass ich das gemacht habe.“

  1. Zeige deinem Kind Einfühlungsvermögen im sozialen Umfeld:
    Wie funktioniert das? Gib Gefühlen eine Sprache, dadurch lässt du sie an deinem Verständnis für die Gefühle anderer teilhaben. „Papa war echt sauer, weil wir zu spät gekommen sind. Er wollte pünktlich essen gehen und dann mit uns einen Ausflug machen!“
  1. Benenne genau, was das eigene Verhalten bei anderen bewirken kann:
    Durch gesellschaftliche Normen loben wir instinktiv positiv soziales Verhalten wie beispielsweise helfen, teilen, unterstützten und bekritteln unangemessenes Verhalten wie stehlen, lügen, schubsen oder etwas mutwillig zerstören.
    Kinder lernen das gewisse Verhaltensweisen Ärger nach sich ziehen während andere Verhaltensweisen Anerkennung ernten.
    Um Empathie Kindern zu vermitteln, sollten wir daher den Fokus auf die Wirkung ihres Verhaltens Ein Beispiel dafür könnte folgende Aussage sein. „Hast Du das Lächeln von deiner Freundin XY gesehen, als du mit ihr Deine neuen Spielsachen geteilt hast? Ihr ganzes Gesicht hat gestrahlt.“
    Geteilte Freude ist die doppelte Freude bzw. geteiltes Leid ist halbes Leid. Um dies zu erreichen, benötigen wir die Fähigkeit der Empathie.

Empathie will gelernt sein. Ein Zitat des Autors Yuval Harari beschreibt unsere Zukunft folgendermaßen:

„Die Fähigkeiten wie Empathie, Kooperationen, kritisches Denken, Kommunikation und Kreativität wird in den kommenden Jahrzehnten wichtiger sein als alles Wissen, das unsere Kinder während ihrer Schulzeit vermittelt bekamen.“

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